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'Erleuchtung’ ist in vielerlei Hinsicht mehr ein westliches Konzept als ein traditionelles Fernöstliches. Das Sanskritwort bodha bedeutet je nach Kontext: wach sein, wissen, verstehen, Weisheit, Intelligenz, Wahrnehmung, Erwachen, Bewusstsein, Aufblühen, Öffnen oder Ausdehnen. Es ist ein geläufiges Wort und deutet keinen endgültigen Zustand der Perfektion an. Im spirituellen Kontext verwendet, bezieht es sich auf das Wach- und Gewahr-Sein der innewohnenden Natur, der wahren Natur der Wirklichkeit, oder beidem. In den letzten hundert Jahren hat das Konzept der Chakren oder feinstofflichen Energiezentren im Körper die westliche Vorstellungskraft mehr als jede andere Lehre aus der Yoga-Tradition gepackt. Wie bei den meisten anderen Konzepten, die aus Sanskrit-Quellen stammen, hat der Westen* (abgesehen von einer Handvoll Gelehrter) leider kaum verstanden, was der Chakra-Begriff in seinem ursprünglichen Kontext bedeutet und wie man mit den Chakras üben soll. Dieser Artikel versucht, diese Situation einigermaßen zu korrigieren. Was ist eigentlich „Erwachen“? Bevor ich es weiter unten auf vier Arten definiere, möchte ich folgendes dazu sagen: Wenn du nicht wenigstens ein bisschen durch einen Prozess des Erwachens gegangen bist, wirst du spirituelles Erwachen höchstwahrscheinlich als einen Mythos betrachten; so als ob dir ein Guru eine Karotte vor die Nase hält und am Ende nur dein Geld möchte, oder es für dich nach einem Weg für spirituelle Typen aussieht, die sich selbst verherrlichen oder sich mit ihren Kräften beschäftigen wollen, oder bestenfalls, ein Weg eine Grenzerfahrung zu glorifizieren. Aber in Wahrheit hat keine dieser Erfahrungen etwas mit wirklichem Erwachen zu tun. Es ist keine Grenzerfahrung; es ist überhaupt keine Erfahrung (obwohl es natürlich von Erfahrungen begleitet sein kann). Es ist etwas komplett anderes (oder eher nichts). Die yogische Theorie der Samskāras, oder subliminalen Eindrücke vergangener schmerzhafter oder angenehmer Erfahrungen, ist einer der faszinierendsten Beiträge Indiens zum Verständnis der menschlichen Psyche. Kurz gesagt, wenn wir die Abneigung einer schmerzhaften Erfahrung erleben oder das Anhaften an etwas Schönes, wird der Eindruck dieser Erfahrung in unserer Psyche abgelegt, welchen man als ‚Samenkorn‘ der Erfahrung bezeichnet, der wieder sprießen wird. Makrokosmos = Mikrokosmos? DU = ICH? Das universelle Gesetz unserer Existenz besagt, dass der große weite Makroskosmos ein Spiegelbild des Mikrokosmos ist - und damit den Spiegel deiner Selbst bildet. Indem du beobachtest was und wer dich umgibt, welche Qualitäten dein Leben beherrschen und welche Muster sich immer zeigen, kannst du den energetischen Urgrund deiner inneren Beschaffenheit erkennen. Die Außenwelt ist nur eine mentale Projektion deines Geistes, welche deinen inneren Zustand im Außen manifestiert. Innerlich unausgeglichene Menschen z.B. erfahren dasselbe Chaos im Alltag und verbringen die meiste Zeit mit der Suche nach Harmonie und Ordnung. Menschen, die Körper-Geist-Seele im Gleichgewicht haben erfahren die Welt als eine wunderbare Quelle an Energie und Ausdruck von Freude. |
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September 2024
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